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Friday, January 23, 2009

SNB will Konjunktureinbruch weiterhin "entschieden" bekämpfen - die faktische Nullzinspolitik bedeute keinesfalls, dass die Nationalbank handlungsunfä

Autor Thomas Ramseyer

22. Januar 2009
Zu den weiteren Optionen gehörten die den Banken angebotene Repo-Geschäfte, also gedeckte Kredite mit einer bestimmten Laufzeit.

Don Quijote attackiert Windmühle mit eingelegter Lanze auf Rosinante - Sancho Panza staunt an der Seitenlinie

"Schweizerische Nationalbank stellt der Wirtschaft zinsgünstige Liquidität grosszügig zur Verfügung - die Manager lehnen sich bequem zurück und zählen ihre Erbsen"

Bemerkungen
Was immer eine Zentralbank (SNB) macht; es kann sich nur um die Beeinflussung des Zinssatzes zu welchem sich die Banken gegen den Abtausch von ihren existierenden Aktiven bei den jeweiligen Zentralbanken refinanzieren können.

Zentralbanken (SNB) haben indessen überhaupt keinen Einfluss auf die von den Geschäftsbanken erhobenen Zinsmargen. Ebenso bleibt es jeder Bank selber überlassen, wem und ob - tiefe Refinanzierungssätze hin oder her - sie ihre Mittel gegen eine mehr oder minder risikogerechte Zinsmarge zur Verfügung stellen wollen. Sehr gut geeignet, die Konkurrenz in die Knie zu zwingen, um diese dann später zu einem Schundgeld zu übernehmen.

Wie ein Blick auf die Geldmengenstatistiken zeigt verharrt männiglich angstvoll an den Seitenlinien. Die von der Wirtschaft dringend benötigten Kredite bleiben aus. Firmen und auch die öffentliche Hand behelfen sich, indem sie ihren Verpflichtungen ganz einfach später nachkommen; gezwungenermassen übernehmen sie bankähnliche Funktionen.

Die Krux: Die Exekution eines säumigen Schuldners kann zu weiterem Dominoeffekt gereichen. Die fehlende Liquidität kann zum Zusammenbruch des gesamten Mikrokosmos führen. Von innovativen Jungunternehmern dringend benötigte Mittel - Ausnahme Synosia Biotech - werden schlichtwegs versagt. Die Erneuerungskraft unserer Wirtschaft wird von sich an irgendwelchen internen Richtlinien klammernden grünen Jungs in Kreditabteilungen von Banken kaltschneuzig aufs Spiel gesetzt.

Instrumente zur Verfügung der Geldpolitik

Währungsswaps
Banken verkaufen der Zentralbank (SNB) ihre Devisenbestände (USD, EUR und andere) und kaufen diese gleichzeitig mit einem in der Zukunft liegenden Erfüllungstermin zurück. In der Preisdifferenz ist jeweils der zu bezahlende Zins enthalten.

Offenmarkttransaktionen
Banken verkaufen ihre eigenen Obligationenbestände an die Zentralbank (SNB)
Banken verkaufen ihre eigenen Devisenbestände an die Zentralbank (SNB)

Repo-Geschäfte (Repurchase Agreement)
Banken verkaufen der Zentralbank (SNB) sogenannte repofähige Wertpapiere (Obligationen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Kantone, Städte, Pfandbriefbank und Pfandbriefzentrale, also kein Ramsch). Dabei kaufen Banken diese gleichzeitig mit einem in der Zukunft liegenden Erfüllungstermin zurück. In der Preisdifferenz ist jeweils der zu bezahlende Zins enthalten.

Mindestreserve
Bei diesen handelt es sich um Mittel, welche von den Banken bei der Zentralbank (SNB) mindestens zinslos gehalten werden müssen. Wie der Name sagt, handelt es sich um eine MINDESTReserve. Nach oben existieren keine Limiten.

Banken unterhalten in sehr unsicheren Zeiten - wie heute bei fehlendem Vertrauen in das System und die Politik - grosse Liquiditätsbestände bei qualitativ herausragenden Adressen wie etwa Zentralbanken.

Der Vertrauensgrad der Banken in Wirtschaft und Politik kann von den Giroguthaben der Banken - ein Bestandteil der Zentralbankgeldmenge - unschwer abgelesen werden.

Lehrsatz
Auf welchem Niveau sich die Marktzinssätze auch immer befinden gilt der Lehrsatz: je höher die zinslos gehaltenen Gelder auf den Girokonti bei der Zentralbank (SNB) desto tiefer das Vertrauen der Finanzintermediäre in Wirtschaft, Finanz und Politik. 

Fakten
Die Zentralbank stellt Liquidität lediglich zur Verfügung. Ob diese benutzt wird und somit der Wirtschaft zur Verfügung gestellt wird, bleibt ausschliesslich den Banken überlassen. Die Gegenparteien der Zentralbanken (SNB) sind ausschliesslich die Banken, wenn nicht gar nur ein erlauchter Kreis von Gross- und grösseren Kantonalbanken. Weitere Marktteilnehmer werden jeweils zum Vorteil der Grossbanken von eben diesen aus dem Hinterhalt mit Liquidität dumpingartig regelrecht abgespritzt.

Die von dem Nichtbankensektor angehörigen Privatunternehmen unterhaltenen Girokonti bei der Nationalbank wurden von dieser schon vor Jahrzehnten aufgehoben. Tenor damals: die Geldmengensteuerung findet lediglich im erlauchten Kreis der Banken statt.
Allen anderen bleibt der wirklich sichere Hafen in Krisenzeiten verschlossen; sie behelfen sich zunehmend mit sogenannten ReverseRepo-Geschäften. Dabei stellen die Nichtbanken den Banken liquide Mittel nur noch gegen die Hinterlage von repofähigen Obligationen wie etwa jene der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Verfügung.

Fazit
Die Braut steht da, ist ausstaffiert; nur wird sie nicht gefreit. (Leutwyler, damaliger Präsident der SNB hatte dies schon 1977 mit der Aussage "Wir haben die Gäule zur Tränke geführt, saufen müssen sie schon selber" kommentiert.)

Bezogen auf die traditionellen oberhalb aufgeführten Mittel zur Unterstützung der Wirtschaft in der Krise, ist die Schweizerische Nationalbank SNB ausgeschossen; sie hat ihre weitreichenden Raketen abgeschossen. Ob sie das Ziel erreichen ist fraglich.

Ausblick - nicht Remedur
Die Pfeile im Köcher - schwärzester Ausblick
Negativzinsen für Exzessguthaben - Einführung einer Maximalreserve
Bis anhin wird von den Banken eine auf deren Girokonti gehaltene zinslos geführte Mindestreserve eingefordert. Um die Finanzintermediäre zu zwingen, der Wirtschaft vermehrt Kredite zur Verfügung zu stellen, muss die Zentralbank alle über der einzuführenden Maximalreserve - sogenannte Exzessbestände - liegenden Giroguthaben mit einem Negativzins belegen.

Eindämmen von Notenbeständen
Flankierend dazu muss das Halten von Noten - Einführen einer Reservepflicht für physischen Banknoten - eingeschränkt werden können.

Reglementierung der Bestände kurzfristiger Obligationen
Das Halten von diskontfähigen Wertpapieren wie etwa kurzfristig laufende Obligationen wird reglementiert; es untersteht der Aufsicht der Zentralbank (SNB).
Konsum nur noch mit Kredit- Debitkarten
Das Konusmieren mittels Kredit- und Debitkarten muss gefördert werden; auch Privatpersonen ist es untersagt, physische Noten zu halten. (Wird mit dem Hinweis, die Kriminalität zu bekämpfen von der Bevölkerung ohne weiteres akzeptiert.)
Verbot von Besitz und Eigentum an Edelmetallen, Edelsteinen für Nichtöffentliche
Eigentum an physischem Gold, Platin, Silber und Edelsteinen zu Wertaufbewahrungszwecken wird der Bevölkerung und der Privatwirtschaft verboten.

Zur Durchsetzung benötigte Mittel
Gesetzesänderungen und Einführung bzw. Verstärkung der Finanzpolizei, Abschaffung der Milizsysteme
All dies ist nicht neu. Zur Zeit wird solches Tun lediglich nicht erwartet.
Vor dem Hintergrund einer langandauernden weltweiten Krise - die sich in der Vergangenheit bewährenden Mittel werden versagen - kehren die Staaten vermehrt zu protektionistischenJeder ist sich selbst der nächste Massnahmen zurück. . Die Unterstützung der Wirtschaft durch die Politik unterliegt nicht mehr einfach betriebswirtschaftlichen Grundsätze; nicht das günstigste Produkt (Mikroansatz) sondern das für die inländische Wirtschaftslage optimalste Produkt (Makroansatz) wird gewählt. Einheimische Produkte und Dienstleistungen werden auch wenn sie mehr Kosten verursachen bevorzugt, um die Binnenkonjunktur verstärkt anzuheizen. Die Personenfreizügigkeit wird wieder vermehrt eingedämmt; mit zunehmender und andauernder Wirtschaftskrise wird es ein leichtes sein, dafür eine tragfähige Mehrheit zu finden.
Was schon immer war, wird jedem klar: Partner, Mitbewerber, Konkurrenten, Wettstreiter sind Gegner. Es galt schon immer, diese zum eigenen Vorteil zu bekämpfen.
Autarkie - soll nicht aufgegeben, sondern verstärkt werden
Die Auswirkungen des Gasstreites zwischen Russland und der Ukraine ist der Grund, der AUTARKIE wieder vermehrt Beachtung zu schenken. Was geschieht, wenn der Nachschub ausfällt? Wie sehen unsere Regale in den Läden aus, wenn alle ausländischen Produkte fehlen? Wie sehen unsere Lager aus, wenn alle inländischen Produkte nicht mehr ausgeführt werden können? Wo befinden sich unsere eigenen Produkte, wenn der Treibstoff ausfällt? Wir werden frieren wie die Polen, wenn wir weiterhin von Oel und Gas abhängig bleiben. Dem uns zur Verfügung stehendem Wasser müssen wir Sorge tragen. Der zunehmenden Kommerzialisierung von Wasser muss Paroli geboten werden. Wasser gehört der Allgemeinheit; es darf nicht abgegraben werden.

Demokratische Werte stehen weltweit auf wackligen Füssen
Ausserdem wird zur Zeit gerade wieder einmal vorgeführt, wie ein Land mittels totalem Embargo und Waffengewalt ohne weiteres in die Knie gezwungen werden kann. Sämtliche politischen Institutionen versagen, schwätzen bleibt halt schwätzen, allfällig verfasste Resolutionen werden bestenfalls gelesen, nicht befolgt, gehandelt indessen kann nicht werden. Wie denn auch!! Wie etwa würde eine Resolution denn durchgesetzt, wenn nicht mit Waffengewalt?

Der zu allem Entschlossene diktiert, die anderen versuchen die in den letzten fünfzig Jahren vermeintlich mühsam erkämpften und implementierten Spielregeln einzuhalten und lassen sich auf der Nase herum tanzen.

Demokratie, Konventionen - wie etwa die Genfer Konvention - , Menschenrechte und humanitäre Ansätze im Umgang mit Beteiligten, UNO, Rotes Kreuz, Roter Halbmond und all die anderen mit phantasievoll zusammengeschusterten Abkürzungen versehenen Unternehmungen werden offensichtlich nicht geschützt noch durchgesetzt; sie werden mit Füssen getreten. Verhandeln wird als Schwäche ausgelegt. Human bedeutet Mensch; hierbei handelt es sich um die intelligenteste Spezies, welche die Schöfpung hervorgebracht hat.

Auf den Punkt gebracht: Ziel einer Spezies, welche auch immer, ist zu überleben ohne Rücksicht auf anderes und andere. 

© Thomas Ramseyer
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