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Sunday, November 9, 2008

Assekuranz: Finanzkrise bringt steigende Prämien Asset/Liability Management, Outsourcing Stockpicking

© Thomas Ramseyer
ZITAT
Finanzkrise führt dazu, dass die erhebliche Ausfälle bei den Kapitalanlagen mit Prämienerhöhungen im Bereich Nichtleben kompensiert werden.
ZITATENDE


Einmal mehr sollen die Kunden für die Fehlentscheide und der hieraus resultierenden Misswirtschaft des Managements gerade stehen.

Es ist allzu einfach, für gravierende Ausfälle die Finanzkrise anzuführen. Vielmehr sind die auf der Basis von der Finanzindustrie - Myriaden von Oekonometrikern bevölkern diese - erarbeiteten Grundlagen getroffenen Fehlentscheidungen Grund des Debakels. Unternehmungen, welche sich als Spezialisten für das Management von Risiken anpreisen, sind nicht einmal in der Lage, ihre eigenen Bilanz- und Ertragsrisiken im Griff zu halten.

1) MARKTTEILNEHMER: Gerade so wie Lemminge bewegt sich jedermann gleichzeitig in die selbe Richtung. Assistiert vom Einheitsbrei des Gedankengutes praktisch aller Marktteilnehmer fühlt sich die gesamte Finanzgemeinde am wohlsten. (Wenn wir untergehen, sind wir wenigsten in zahlreicher – nicht guter - Gesellschaft)

2) BEHAVIOUR: Die mehr und mehr um sich greifenden Weisheiten und Verhaltensweisen führten zum Debakel, welches zur Zeit gerade statt findet. Niemand – nicht einmal Greenspan – hätte die Tragweite der seit Jahren angewandten Politik des billigen Geldes voraussehen können.

3) DIVERSIFIKATION: Das Zauberwort „Diversifikation“ verspricht, Ergebnisse auszugleichen. Nur .... diversifiziert ist jedermann in das Gleiche; die weltweit zusammenhängenden Volkswirtschaften. Welchen Wert hat der vielzitierte VaR – Value at Risk, welcher höchstens aufzeigt, um wieviel die eigenen Mittel schrumpfen, wenn sich der Markt mit einer auf die Vergangenheit begründeten Volatilität bewegt. Die Marktliquidität wird bei diesen Modellen vollständig ausser Acht gelassen.

4) ALLOKATOR: Es ist marktkonform, Allokationsentscheide selber zu treffen; solches Tun ist grundsätzlich richtig. Hierbei unterscheiden wir strategische und taktische Allokation. Einmal abgesegnet von Verwaltungsrat und Generaldirektion ist es für die Verantwortlichen eine zeitraubende Prozedur, früher gefällte Entscheide zu ändern. Die ersten zehn Prozent Wertverfall werden ungerührt konstatiert, die zweiten zehn Prozent verursachen ein kleineres Zipperlein und erst die weiteren zehn Prozent veranlassen die verantwortlichen Chargen zum Handeln.

5) STOCKPICKING: Des Weiteren macht es Sinn, das Stock-Picking (Knochenarbeit) den zahlreichen – selbst hier kann diversifiziert werden – Asset Managern mit den vielzitierten weltweiten Verbindungen zu überlassen. Das vermeintlich einfache - aber grosse Schwierigkeiten bergende - Wählen und Festlegen von Messlatten, der so genannten Benchmarks, birgt die Krux. Zeitmangel sowie gar zu viele Absolventen der gleichen Disziplin – nicht etwa Oekonomie sondern Oekonometrie – führen zu Fehlentscheiden. Es ist üblich von Asset Managern eine relative Performance zu verlangen oder zu erwarten.

6) ASSETMANAGER: Relative Performance des Portfolios bedeutet, dass der Manager beim Aktivmanagement ein besseres Resultat als jene der Vergleichsgrösse (Benchmark, Messlatte) erzielt. Beim so genannten als risikofrei gelobten Passivmanagement wird ein gleiches Resultat wie jenes der Benchmark erwartet. Dies führt dazu, dass die fremdplazierten Portolios die vorherrschende Marktbewegung mehr oder minder nachvollziehen. Der Anteil Cash (Kontoguthaben) am Gesamtvermögen wird jeweils vom Asset Allocator bestimmt. Innerhalb einzelner Mandate darf der Cash-Anteil nur wenige Prozent betragen. Nur die Abweichung von der Benchmark (Messlatte) wird als Marktrisiko empfunden. Sollte also ein Portfoliomanager (Stockpicker) zum Schluss kommen, dass die Märkte versacken, wird er verkaufen. Jedoch nur so lange bis der Cashanteil die Limite erreicht hat. Die Performance gegenüber Benchmark, an welcher seine Leistung schliesslich gemessen wird, versucht er mittels Sektorrotation sowie Titelauswahl innerhalb der Sektoren zu erzielen. Aus den Vorgaben resultierendes Verhalten macht den Portfoliomanager immun gegen jegliche Kursbewegung; in der Hausse (Bullmarkt) sowie als auch in der Baisse (Bearmarkt). Sollte er in der Lage sein, den Ertrag mittels Short Call Positionen (YieldEnhancement!) zu erhöhen, provoziert er vielfach weitere Verkäufe von Investoren, welche sich nach unten absichern wollen.

PARADIGMAWECHSEL: Der voraussehbare Trend - Rückkehr zum Corebusiness - , den Bedürnissen sämtlicher Endinvestoren entgegen zu kommen, wird eine Rückkehr des Schusters zu seinem Leisten sein. Es wird vermehrt darum gehen, den wirklichen Bedürnissen einzelner Marktteilnehmern gerecht zu werden.
Dem Asset/Liability Management wird vermehrt in anderer Weise als bis anhin Beachtung geschenkt. Die Bedürfnisabklärung der Berater wird nicht mehr im selben Ausmass vor dem Hintergrund von Partikularinteressen vorgenommen.

copyright Thomas Ramseyer
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