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Vincenz ärgert sich über die Konkurrenz
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Autor Thomas Ramseyer
Vincenz bleib bei deinem Leisten
Die ursprüngliche Idee der Raiffeisen Bewegung besteht darin, dass sich eine Region aus den Mitteln eben dieser Region refinanziert. Die Kunden der lokalen Raiffeisenbank sind gehalten, Genossenschafter zu werden; sie zeichnen Genossenschaftsanteile. Ausserdem wickeln sie sämtliche Bankgeschäfte über ihre ab.
Aufgabe von Raiffeisen Schweiz (vorm. Schweizer Verband der Raiffeisenbanken) ist Koordination von Aktivitäten und Schaffung von Rahmenbedingungen für die Verbandsmitglieder. Raiffeisen Insitute sind genossenschaftlich organisiert; 1'700'000 Genossenschafter bestimmen letztlich über die Zukunft ihrer Raiffeisenbank.
Vincenz riskiert die Loyalität seiner Genossenschafter
Vincenz exerziert es vor; die Zusammenarbeit mit der Vontobelgruppe wird aufgebrochen. Vincenz will sich die Bank Sarasin zu einem Drittel einverleiben. Es liegt auf der Hand, dass Vincenz bereit ist, eben erst eingerichtete Kooperationen aufzuweichen beziehungsweise diese aufzulösen.
Sparheftzinsen auf NULL; Vincenz tritt die Loyalität seiner Kunden mit Füssen
Dieses Ansinnen zeigt besonders deutlich, wie bis anhin loyale Raiffeisen-Kunden eingeschätzt werden. Sie sollen lediglich als Kühe des Melkers Pierin fungieren. Ausserdem wird offenbart, dass sich Raiffeisen an der wegen der Bankenkrise sprudelnder Liquidität verschluckt hat. Neueröffnungen an von der Konkurrenz regelrecht bevölkerter Lagen scheinen zu Kostenfaktoren zu werden.
Vincenz von vergangener Zinsspanne verwöhnt; Rechnung ohne Wirt gemacht
Im Grunde genommen ärgert sich der Chef der Raiffeisen Banken über die landauf - landab angebotenen Hypothekarzinsmodelle. Teilweise bezahlen Hypothekarschuldner dem Vernehmen nach weniger als 1% p.a. Dies aufgrund der äusserst harten Konkurrenz. Vor dem Hintergrund der Tiefstzinsen verlieren die Banken ihre konservative Annäherung an die Vergabe von vermeintlich sicheren Hypothekarkrediten. Parallelen zu den späten Siebzigerjahren manifestieren sich. Die Schweizerische Bevölkerung wird dazu verführt, die Hypothekarkreditblase in aggressiver Manier zu vergrössern.
Vincenz macht Hypothekarschuldnern/Sparern den Entscheid zum Schuldenabbau leicht
Einerseits generieren die Sparer keine Erträge mehr aus ihren Ersparnissen. Es macht also keinen Sinn, solche zu halten.
Die tiefen Sollzinsen andererseits erlauben ausserordentlich geringe steuerliche Abzüge. Dem Eigenmietwert gegenüber gestellt sind diese Abzüge gar lächerlich.
Die Retourkutsche: Hypothekarschuldner bauen ihre Ersparnisse und Hypothekarkredite ab
Die Sparer sind vielfach auch Hypothekarschuldner; vor dem Hintergrund
der aktuellen Marktverhältnisse macht es KEINEN Sinn mehr
Hypothekarschuldner zu bleiben.
Das Abbaupotenzial ist sehr gross; CHF 600 Milliarden Hypothekarkrediten stehen nahezu CHF 600 Milliarden Sparguthaben gegenüber.
Es liegt auch auf der Hand, Pensionskassenguthaben zur Finanzierung von Wohneigentum - dabei handelt es sich um Realgut - heranzuziehen. Pensionskassenmanagern entzogene Mittel verhindern deren risikoreiche Anlage nach den Grundsätzen moderner Portfoliotheorien.
Empfehlung
1) Angesichts der ins Haus stehender Häusermarkt-Krise bauen Hypothekarschuldner ihre Hypotheken ab. Sie eliminieren ihre Abhängigkeit von den Banken.
2) Die Steuerzahler schaffen den Eigenmietwert ab. Sie organisieren sich als Interessengemeinschaft oder unterstützen die Partei, welche ihr Vorhaben unterstützt.
3) Zur Zielerreichung wählen sie politische Vertreter, welchen die Sorge um den steuerzahlenden Staatsbürger nicht nur ein Lippenbekenntnis ist.
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