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Friday, November 18, 2011

UBS: Investorentag 2011: Aktienkapital soll wie vor der Krise kanibalisiert werden


Autor Thomas Ramseyer
Personalabbau - Kostenersparnis CHF 2 Milliarden
3500 tapfere Mitstreiter der vergangenen Jahre werden an die frische Luft gesetzt. Weitere werden folgen.

Fussvolk fällt Guillotine zum Opfer
Bereiche:
Investmentbank 45% (1575 Köpfe)
Vermögensverwaltung Schweiz 35% (1225 Köpfe)
Vermögensverwaltung Amerika 10% (350 Köpfe)
Global Asset Management 10% (350 Köpfe)

Weitere Köpfe werden rollen - erste 500 bereits angekündigt
Spirale ist 1) Braindrain -> 2) Rationalisierung mittels Informations Technologie -> 3) Testen durch zu Entlassende -> 4) Entlassungswelle

Kostensenkungsprogramme gehen immer zu Lasten der Belegschaft.

Arbeitnehmer werden zwischenzeitlich der Allgemeinheit (ALK) überstellt
Je nach Gutdünken eliminieren Grossfirmen Teile ihrer immer wieder mal als wichtigstes Aktivum bezeichneten Belegschaft. Sie lagern sie ganz einfach an die Allgemeinheit aus; die Steuerzahler genannt der Allesfresser, den "Provider of the last resort". Sie überlassen es somit dieser Allgemeinheit, das Scherflein zynischer Abzocker und Aktionäre ins Trockene zu bringen.

Mit der neuen alten Ausrichtung setzt die UBS ihren Weg ganz einfach fort 
Investor Day 2011 Originalton Ermotti:
UBS ist wieder gesund.
UBS will ihre Rendite ab 2013 auf 12% bis 17% verdoppeln.
UBS baut weitere Stellen ab, um ihre Effizienz zu steigern.
UBS ist wieder so gesund, dass sie wieder Dividenen bezahlen kann.
UBS will wieder Kapitalrückzahlungen in Form von Aktienrückkäufen vornehmen wie vor der Krise 2007/2008
UBS sieht ein Potenzial von CHF 26 Milliarden an Steuerrückstellungen, davon CHF 4.7 Milliarden alleine in der Schweiz.


UBS will wieder Kapitalrückzahlungen in Form von Aktienrückkäufen vornehmen wie vor der Krise 2007/2008
Mit dieser Massnahme wird der Return on Equity (ROE) massiv verbessert.
Damit die von der Finma geforderte Eigenkapitalquote nicht aus dem Ruder läuft, werden ganz einfach sukzessive Nachrangige Anleihen ins Publikum abgepresst.

Nach Eliminiation einiger Buchungssätze kurz: die Mittel aus der Emission weiterer nachrangiger Anleihen dienen der Refinanzierung von Aktienrückkäufen.

Aktienrückkäufe und Nennwertreduktionen vor der Krise 2007/2008

Während der Jahre 2001 bis 2007 wurden Aktien im Umfang von CHF 15.9 Milliarden vernichtet. Während dem gleichen Zeitraum wurde der Nennwert im Betrag von CHF 3.8 Milliarden reduziert.

Das Aktienkapital wurde also mit Total CHF 19.7 Milliarden kanibalisiert. (Selbst als sich die Krise schon abzeichnete, vernichtete die UBS im Jahre 2007 noch Aktien für CHF 2.4 Millarden.)

Bemerkung
Das um die Verluste abzufedernde dringend benötigte Aktienkapital fehlte in der Krise. Die UBS geriet zum Bittsteller; sie führte im Jahre 2008 eine für die Bank unvorteilhafte Kapitalerhöhung durch.

Fazit
Einmal mehr wird die Büchse der Pandora geöffnet werden

Empfehlung
1) Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA legt die Relation Aktienkapital zu Nachrangigen Obligationen fest. [die Interessen der Schweizerischen Eidgenossenschaft (too big to fail) werden gewahrt]

2) Die Politiker halten ein wachsames Auge auf sämtliche in der Schweiz ansässigen Too-big-to-fail Banken. Hierbei richten sie ihr Augenmerk auf die Relation Aktienkapital/nachrangige Obligationen.

3) Anleger umgehen ihre Aktienquote nicht, indem sie Wandelobligationen zeichnen. (Sie könnten im ungünstigsten Moment zur Konversion gezwungen werden.)

copyright Thomas Ramseyer
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