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Monday, November 21, 2011

SNB tänzelt nach der Geige der Politiker - Gewinnausschüttung gesetzlich geregelt

Autor Thomas Ramseyer

Dem Vernehmen nach will die Schweizerische Nationalbank (SNB) nun doch eine "Gewinnausschüttung" von CHF 1'000'000'000 an Bund und Kantone vornehmen 
Offensichtlich knickt die SNB angesichts der langen Gesichter und heftigem Gezeter von Bund und Kantonen ein. Unlängst liess die SNB vernehmen, dass es angesichts der aktuellen Krise nicht möglich ist, einen "Gewinn" auszuschütten. Nun hat sie eine regelrechte Kehrtwende vollzogen. Sie schüttet aus.

Dies obwohl das Jahr noch nicht beendet ist. 

Gewinne hausgemacht
Der Gewinn der Nationalbank wird durch die verminderte Kaufkraft der Konsumenten bezahlt. Der Einkauf ennet der Grenze ist für die Schweizer seit dem Tiefpunkt des EUR von rund 1:1 um satte 23% teurer geworden. Alles was der Steuerzahler heute von der SNB geschenkt bekommt, werden er oder seine Nachkommen auf die eine oder andere Weise zurückbezahlen.

SNB ein Unikum - einzige Firma der Schweiz, die durch die [gesetzliche] Schmälerung der Eigenmittel niemals in die Bedrouille kommen wird
Der Gewinn hängt ganz einfach von den Wechselkursrelationen des Schweizerfrankens gegenüber US-Dollar und dem EUR ab. Die Anbindung des CHF an den EUR - letzteren wiederum bindet die EZB an den USD an - ist der einzig wichtige Einfluss auf die "Gewinnreserven" der SNB. Kleinste Veränderungen der Wechselkurse bewirken angesichts massiv überhöhten Fremdwährungsreserven einen immensen Einfluss auf Bilanz und Erfolgsrechnung der SNB. Die Währungsreserven sind in Form von Staatspapieren in den jeweiligen Ländern angelegt. Es bestehen also auch Risiken bezüglich Zinsänderungen,  Ländern und Krediten, welche wiederum auf politischen Risiken fussen.

Gewinnausschüttungen von Zentralbanken - ein Fehler? 
Verluste werden nie ausgeglichen!
Der Ersatz von Verlusten wird jeweils nicht erwähnt; es geht lediglich um den Abbau der Eigenmittel.

Die an Bund, Länder, Kantone ausgeschütteten Gewinne fliessen in die jeweiligen Staatsrechnungen ein. Weniger Steuern werden erhoben bzw. bestehende Schulden vermindert. Nutzniesser ist im Grunde genommen immer der gegenwärtige Steuerzahler und Bürger. 

Dieser oder seine Nachkommen werden andererseits auch zur Kasse gebeten, wenn der warme Regen ausfällt. Schreibt die Zentralbank weiterhin Verluste, ist dies die Folge der Fehlleistungen von Politik und Privatwirtschaft. Es gälte ganz einfach diese auszuwechseln, um bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bemerkungen 
Durch Gewinnausschüttungen der Zentralbanken wird der Steuerzahler in die Irre geführt. Er lebt ganz einfach über seine Verhältnisse. Im Zeitverlauf werden er oder seine Nachkommen von den Ereignissen eingeholt beziehungsweise überrollt.

Ausserdem ist das Geschenk der Gewinnausschüttung der einzige Weg, die jeweils von jedermann erwähnten Notenpresse wirklich in Gang zu setzen.

Bei allen anderen Geschäften zur Veränderungen der Notenbankgeldmenge handelt es sich immer um einen Austausch von Werten, welcher lediglich die Zinssätze beeinflusst. Dem Markt wird immer wieder mal Schweizerfrankenliquidität zu tieferen Zinsen zur Verfügung gestellt oder halt eben wieder entzogen.Die Zinsen steigen und würgen das Wirtschaftswachstum ab. (Bsp. 2007 von den USA ausgehende Zinssatzerhöhungen)

Empfehlung
1) Die Zentralbanken schütten keine "Gewinne" mehr aus. 

2) Die Politiker nehmen die notwendigen Gesetzesänderungen vor. 
3) Die Nationalbank nimmt sich ihre uneingeschränkte Unabhängigkeit von den Politikern zurück.


copyright Thomas Ramseyer
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