Autor Thomas Ramseyer
EUR | EWU | EU . . . die ganze Rotte im Anflug von Scherwinden erfasst . . . Wohl dem, welcher nicht mitfliegt, sondern fest verwurzelt am Boden bleibt.
Das Experiment EU inklusive EUR, deren Einheitswährung ist misslungen Glücklicherweise gerade noch rechtzeitig. Es ist offensichtlich: ein Vollbeitritt disziplinierter Länder zur EU gereicht diesen zum Schlechten. Nur für Disziplin lose Staaten gereicht der Beitritt zum Guten; sie profitieren.
Jenes Dutzend, welches von Anfang an mit dabei war, hat sich nicht träumen lassen, was nach der Konversion geschehen würde. Zu Disziplin und Gleichschlag im Sinne Deutschlands verpflichtet, stiegen sie am Ende der Konvergenzphase [Annäherung der Zinssätze zufolge Einhalten des Regelwerkes von Deutschland] auf die Stabilität versprechende Einheitswährung Euro um. Schon damals gewannen die Einen zu Lasten der Andern. Im Herzen blieb jeder, was er war und kehrte zu seinem angestammten Verhalten zurück.
Die griechische Pille der Wahrheit ist die Bitterste. Sie ist symptomatisch für gewisse andere Länder.
EU - Europäische Union
Die Europäische Union (der Verein Europe) - wenn sie denn irgend einmal eine Einheit war - beginnt sich in ihre Einzelteile aufzulösen. Nur EU-Spitzenpolitiker aller Provenienz und deren Vasalle glauben noch an den berühmt-berüchtigten Weissen Elephanten, welcher seit Jahren in ihren Köpfen herumgeistert. Krampfhaft wird er verteidigt, denn schliesslich birgt er der Einsitzer zu Brüssel Pfründe.
Krisenverursacher USA - restliche Welt lässt sich am Gängelband führen
Das Europa-Puzzle wird vom Platzen der auf Geheiss der Bush-Administration von der Amerikanischen Zentralbank (Fed, Federal Reserve System) während 8 Jahren aufgepumpten Weltwirtschaftsblase vom Tische gefegt. Sie setzt bedrucktes Papier und langanhaltende Tiefzinsphasen ein. Dies ist seit Jahren Tradition. Amerika tauscht dauerhafte Güter gegen schieres Papier ein. Dieses Papier sind Schulden, sie werden wohl niemals abgebaut werden; sie werten sich zum Schaden der übrigen Volkswirtschaften laufend ab. Die Wechselkursrelationen wollen gehalten werden. Die Zinsdifferenzen ebenfalls. Die Zentralbanken Europas ziehen dem Geflöte der Fänger von Hameln nach und springen Lemmingen gleich über die Kante.
Das Gebilde Europäische Union
EU-Politiker sind keine Jäger mehr; zu reinen Sammlern sind sie geworden. Sie glauben mit dem Aufsammeln sämtlicher Ueberreste der letzten 65 Jahre, die EU würde statistisch grösser werden als die Vereinigten Staaten von Amerika.
Die EU ist auf dem besten Weg dazu: grösste Altersresidenz der Welt, grösster Abschlag ihrer Gemeinschaftswährung innerhalb von 12 Monaten, grösste horizontale Umverteilung zwischen den Ländern, Weltmeister im Abbau des Mittelstandes, durch zunehmende Entmündigung grösste Zunahme infantiler Staatsbürger, grösste Tarnung der verdeckten Armut, grösste Schuldenmacher der letzten 12 Monate, grösste Schwätzer und schwächste Zentralbank der nördlichen Hemisphäre.
Einzelstaaten vergeben ihre Eigenständigkeit im Tausch gegen den vermeintlich starken EURO
Zusammen mit der neuen Währung und dem EU-Vertrag erwarben diese auch eine verstärkte Narrenfreiheit. Das Gefühl der Verantwortlichkeit machte jener der Begehrlichkeit Platz.
Das Verschwinden der verschiedenen Währungen beraubte die einzelnen Staaten eines ihrer wichtigsten Instrumente: die Geldpolitik (Zinsen und Währung). Sämtliche Zentralbanken verkamen zu statistischen Aemtern am Gängelband der EZB. Die althergebrachten Fähigkeiten der ehemaligen Zentralbanken sind abgebaut worden. Auf das Altenteil umgelagerte Führungskräfte werden nicht mehr ersetzt.
EU-Demokratie - auf dem Papier - Souverän delegierte seine Macht
Demokratie . . . gibt es keine mehr. Das Interesse der Bürger reduziert sich auf Brot, Spiele und das Sankt Florian Prinzip. Jeder fühlt sich nur noch dem Eigenwohl verpflichtet. Kinder gehen gegen Eltern, Eltern gehen gegen Kinder vor. Der Gemeinschaftssinn verkümmert. Wenn etwas schief läuft, wird nach dem Staat geschrieen, die Eigeninitiative fehlt. Der Kanzler, der Premierminister vereint die Macht auf sich und denkt er wär' der Kaiser. Der Souverän - in einer richtigen Demokratie behält dieser das Sagen, ist Mittel zum Zweck geworden. Er wird manipuliert, aufs Brett gestellt und umher geschoben. Nicht ernst genommen.
Europa, sein Parlament, sein Präsident, seine Minister; die zahnlosen Tiger zu Brüssel
Jeder Politiker in Brüssel trägt lediglich seine Instruktionen mit sich herum. Die verkündeten Meinungen sind lange vorher schon gefertigt worden. Den gesunden Menschenverstand lassen sie zu Hause in ihrem Heimatland. Die Wege sind lang, Entscheidungen können kaum gefällt werden.
Jeder weiss es; die Kompetenzen liegen nur in der persönlichen Spesenabrechnung. Die Grenzen des Machbaren werden manchmal überschritten; Verlustierung und anderes findet Eingang in der Rechnung. Mangels anderem wird nur solches Tun in der Presse erwähnt; sonst gibt es nichts. Noch ein weisser Elephant.
Empfehlung
Die Europäische Union entlässt marode Staaten aus der Einheitswährung und gibt ihnen die Eigenständigkeit und die Eigenverantwortung zurück.
Die EU überlegt sich reiflich, Hinz und Kunz die Einheitswährung zu verpassen. Dies zum Schutz der eigenen Volkswirtschaft.
Die Schweiz und andere Länder, welche noch nicht zum illustren Kreis der EUR-Benutzer gehören, halten ihren Volkswirtschaften den Euro vom Leib. Sie nehmen Abstand von einem Beitritt.
Fazit
Es muss verhindert werden, dass die Schweizerische Nationalbank zur Statistin verkommt. Gleiches gilt für die Räte aller Stufen wie etwa Bundesrat, Ständerat, Nationalrat und vergleichbare Räte in Kantonen und Gemeinden. Der Föderalismus muss bewahrt werden. Sämtliche politischen Instrumente einer direkten Demokratie müssen zwingend erhalten bleiben. Dies sind wir unseren Nachkommen schuldig.
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