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Wednesday, April 21, 2010

Hexenjagd auf Sale and Repurchase Agreements (Repo) eröffnet: US-Börsenaufsicht SEC auf den Spuren von Bilanztricks - 20 in- und ausländische Banken u

Autor Thomas Ramseyer

Innerhalb von 10 Tagen sollen die angeschriebenen Unternehmen Auskunft darüber geben mit welcher Zielsetzung, in welchem Ausmass und mit welchen Gegenparteien während der 3 letzten Jahre Repogeschäfte getätigt worden waren. Sale and Repurchase Agreement (Repo) läuft Gefahr verteufelt zu werden.
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/us-boersenaufsicht_untersucht_repo-geschaefte_1.5347155.html
Die Stossrichtung sei gemäss Berichterstattung NZZ die sogenannten Repo 105-Transaktionen, bei welchem liquide Assets quasi für kurze Zeit an Zahlung gegeben. Repo 105 hätten Lehman Brothers vor ihrem Zusammenbruch 2008 massiv missbraucht, um die Bilanz zu schönen. Dabei seien die Assets als Verkauf und der faktische Kredit als Erlös gebucht verbucht worden. Dieser Bilanztrick sei nicht illegal aber nicht gerade im Sinne der Investoren. 

REPO - Sale and Repurchase Agreement - Reverse REPO Purchase and Resale Agreement
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckkaufvereinbarung
Hierbei handelt es sich ganz simple um einen mit qualitativ hochstehenden, hochliquiden Aktiven besicherten Kredit. In der Regel werden als Collateral Staatspapiere verwendet. Diese dienen als Sicherheit und können bei Zahlungsausfall verwertet werden. Für die Schweiz: http://www.snb.ch/de/ifor/finmkt/operat/repos/id/finmkt_repos_baskets
Lehman Brothers Verbuchungspraxis legal oder illegal ??
Die Antwort ist klar: die Lehman'sche Buchungspraxis ist ILLEGAL. ... Was denn sonst ?? 

Begründung
1) Legale Vorfälle "entdeckt" man nicht, sie exisitieren und verdienen normalerweise keine Erwähnung.
2) 20 in- und ausländische Banken und Versicherungen werden zur Auskunft verpflichtet.
3) Die Frist von lediglich 10 Tagen deutet auf die Dringlichkeit der Angelegenheit hin. 

Hypothese
Ein weiterer Papiertiger; die Security Exchange Commission (SEC) soll nicht desavouiert werden. (Die Lehman'schen Praktiken wurden erst anlässlich der vom unparteiischen Konkursrichter veranlassten Untersuchung aufgedeckt)
Aus unerfindlichen Gründen - 60 MiaMadoff sei hier auch erwähnt - entdeckt die SEC jeweils das Gröbste nicht, auch wenn man es ihr direkt unter die Nase hält.
Die Art und Weise der Befragung zielt darauf ab, möglichst keine weiteren Fälle unlauterer Bilanzierungspraktiken zu finden. 

Begründung
Die erwähnten Institute müssen ihre Positionen lediglich offenlegen. Sie werden nicht von Betriebsfremden inspiziert; es findet also keine Revision statt. Der Willkür ist Tür und Tor offen gelassen.

Die in den vergangenen Jahren stetig wachsende Personalfluktuation aller Stufen garantiert faktisch, dass keine weitere derartige Geschäftsvorfälle entdeckt werden können.
Mit allfällig krimineller Energie aufgebaute die wahren Begebenheiten verschleiernende Positionen werden wegen ihrer Komplexität und den fehlenden Bindegliedern nicht oder nur mit grossem Aufwand erkannt. 

Empfehlung
1) Externe Revisorenteams (Finanzpolizei) - damit sind interdisziplinär und kognitiv denkende Kräfte gemeint - inspizieren die zu untersuchenden Unternehmungen zwingend vor Ort.

2) Der Katalog der zu untersuchenden Geschäftsvorfälle wird weit gefasst. Es reicht nicht, nur falsch gebuchte Transaktionen zu identifizieren. Um ein später zu verschärfendes Regelwerk zu ermöglichen, müssen sämtliche Bilanz kürzende und Risiko verschleiernde Transaktionen im Verbund dargestellt werden.

3) Sämtliche Transaktionen werden vernetzt. Die Geschäftsverbindungen werden als Netzwerk dargestellt. Alle Geschäftsvorfälle bis zur dritten Ebene - Tochtergesellschaften aber auch fremde Gesellschaften - müssen zwingend verarbeitet werden. (Organigramm, Zellen, konspirativer Aufbau) Die entsprechende Software ist auf dem Markt erhältlich.

2.1) Katalog GeschäftsvorfälleFälschlicherweise die Bilanz verkürzende als Verkäufe verbuchte Repo-Transaktionen. (vermittelt dilettantischen Eindruck, eventuell als Nebenkampfschauplatz angeboten, um gröberes zu verdecken)

Verkäufe von Aktiven faktisch kombiniert mit [long call short put same strike]Positionen. (die Liquidität verbessert, das Risiko erscheint als Wiederbeschaffungswerte je auf der Aktiv- sowie auf der Passivseite; die Zerlegung der Position verunmöglicht die Risikoeinschätzung)

Verkäufe von [low exercise price]call Optionen kombiniert mit Verkauf von at the market put Optionen (Risiko bleibt auf der Bilanz, Liquidität verbessert sich)
Kreation von Special Purpose Vehicles SPV (Gründung von Zweckgesellschaften) zum Zweck der Einbringung von Risikopapieren wie etwa durch Ramschhypotheken besicherte Obligationen mit gleichzeitiger Refinanzierung (Bilanzposition Risikopapiere wird im Verhältnis 95% zu 5% abgetauscht in kurzfristige Debitoren und Beteiligungen, Risiko VERMEINTLICH ausgelagert)

Liquiditätsneutrale Transaktionen wie etwa der Verkauf mit gleichzeitigem Kauf von Anlagen derselben Risiko- bzw. Liquiditätsklasse (können zur Manipulation von Bilanz und Erfolgsrechnung herhalten) 

Fazit
Sollten diese Empfehlungen nicht umgesetzt werden, verkommt der Bericht zu schierer Makulatur.

copyright Thomas Ramseyer
http://www.xing.com/profile/Thomas_Ramseyer5?sc_o=mxb_p