Die aktuelle Umfrage von Swisscanto bei den Schweizer Pensionskassen, die am Mittwoch präsentiert wurde, zeigt erfreuliche Resultate: Der Deckungsgrad der Kassen hat sich im vergangenen Jahr signifikant erhöht. Die privatrechtlichen Pensionskassen steigerten ihn per Ende 2012 um sechs auf 109 Prozent. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen liegt er bei rund 100 Prozent (+ 5 Prozent).

"Die Pensionskassen profitieren von der Börsenhausse", sagt Swisscanto-CEO Gérard Fischer im cash-Video-Interview. Durchschnittlich erzielten die Kassen 2012 eine Anlagerendite zwischen fünf und zehn Prozent, so Fischer. Vor allem Kassen mit einem relativ hohen Aktienanteil erreichten gute Renditen. Laut der Umfrage von Swisscanto mit 343 Umfrageteilnehmern beträgt die Aktienquote knapp 28 Prozent.
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Bemerkung
Wohlgemerkt; es handelt sich lediglich um eine ökonometrische Punktbetrachtung; Schnee von gestern.

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Ein Grossteil davon ist in Schweizer Aktien investiert
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Ein gutes Börsenjahr reicht nicht, um Entwarnung zu geben. Denn die Deckungsgrade weichen immer noch klar von den angestrebten Zielwerten von 116 Prozent ab. Kopfzerbrechen bereitet den Kassen insbesondere die anhaltende Tiefzinsphase. Im Obligationenbereich sind nur noch sehr magere Renditen zu erreichen und rutschen teilweise sogar in die Minuszone ab. "Vor allem die Versicherer sind davon betroffen, weil sie von Gesetzes wegen einen hohen Anteil an Obligationen halten müssen", sagt Fischer und doppelt nach: "Dies ist ökonomischer Unsinn." Ein Überdenken der Anlagevorschriften wäre, so Fischer, dringend notwendig. ZITATENDE

Bemerkung

Mit einem grösseren Aktienanteil würden die verantwortlichen Assetallokatoren wegen der höheren Volatilität (höheres Risiko) noch schlechter schlafen. Auftragnehmern wie etwa Banken, Asset Managern, Swisscanto und anderen bereitet eine aggressivere Assetallokation keine Bauchschmerzen. Sie brauchen sich lediglich an die Guidelines zu halten.

Ob die Werte rauf oder runter gehen lässt professionelle Oekonometriker kalt. Sie werden an ihrer Performance gemessen. Dies bedeutet, dass die ebenfalls professionell ökonometrisch entscheidenden Auftraggebern lediglich eine mit der Benchmark identische oder bessere Performance erwarten. Wenn der Markt 20% verliert und das Portfolio ebenfalls, so ist dies ein gutes Ergebnis. Wenn beide 20% gewinnen, ist dies ebenfalls ein gutes Ergebnis.


Das Risiko erhellt
Als Risiko wird von professionellen Auftraggebern, Auftragnehmern, Beratern und der Aufsicht die Abweichung zur Benchmark verstanden. Wenn also die Benchmark 60% frische Eier, 30% hart gekochte und 10% faule Eier enthält, fährt der Portfoliomanager keine Risiken, wenn das von ihm betreute Portfolio ebenfalls 60% Frischeier, 30% gesottene Eier und 10% faule Eier enthält.

Sollte er sich jedoch dazu versteigen, 69% Frischeier und lediglich 1% faule Eier zu halten, so fährt er ein immenses Risiko. Dies nach aktuellem Verständnis. (Moderne Portfoliotheorie)


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Schleichende Enteignung
Die Notenbanken halten mir ihrer expansiven Geldpolitik die Zinsen künstlich tief. "Dies gefährdet unsere Renten", sagt Fischer. Denn den Pensionskassen entgehen somit wichtige Erträge, welche für die Finanzierung der Renten fehlen. Die Umfrage zeigt: Im Schnitt sind Pensionskassen zu 36 Prozent in Anleihen investiert.

Die Tiefzinspolitik kommt einer schleichenden Enteignung der Pensionskassenvermögen gleich. Nach den Worten von Fischer: "Wir subventionieren die Staatsschulden, weil die Staaten keine marktgerechte Verzinsung zahlen müssen." Im derzeitigen wirtschaftlich fragilen Umfeld in Europa ist nicht mit einer baldigen Zinserhöhung zu rechnen. Vielmehr ist das Gegenteil zu beobachten. Reihenweise senken Notenbanken die Zinsen, um eine Aufwertung der Währung zu unterbinden oder Wettbewerbsvorteile zu generieren.
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Bemerkung
Wenn die "künstlich" tief gehaltenen Zinsen zur Subventionierung der Staatsschulden führt, so ist dies zu Gunsten heutiger und zukünftiger Steuerzahler. Bei den Pensionskassenmitgliedern handelt es sich gleichzeitig auch um die Steuerzahler. Linke Tasche/rechte Tasche.

Ausserdem haben die tiefen Zinsen bekanntlich auch einen Einfluss auf die Preisentwicklung und den Verlauf der Wirtschaft. Höhere Zinsen würden der Schweizerische Volkswirtschaft letztlich einen empfindlichen Schlag versetzen. Die Nachfrage nach Wohneigentum würde wegbrechen. Eine Rezession stünde ins Haus. Jüngstes Beispiel: 2007, 2008, 2009, 2010.

In einer Tiefzinsphase ist es schwierig, die horrenden Vermögensverwaltungskosten zu vertreten. Insgesamt gehen den Anlagern bis zu 3% wegen Gebühren, Umsatzabgaben, Kommissionen, Courtagen, Fees und anderem verloren.


Bei der Berechnung der von professionellen Investmentmanagern ausgewiesenen Performance werden sämtliche Kosten als Kapitalabflüsse gewertet. Sie werden ganz einfach NICHT berücksichtigt.


Empfehlung siehe
http://thomasramseyervolkart.blogspot.ch/2010/04/politik-so-fahren-wir-die-zweite-saule.html
http://thomasramseyervolkart.blogspot.ch/2011/11/management-von-bvg-vermogen-fonds-und.html

copyright  thomas ramseyer