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Sunday, June 15, 2014

SCHWEIZ - Zürich - nach drei Jahren wieder einmal unterwegs an der Löwenstrasse

Autor thomas ramseyer
Sprüngli - jener, welcher die Preise festsetzt muss ein Sprüngli im Schüsselchen haben

Heute, Samsag 14.6.2014 war ich seit langer Zeit wieder einmal in der Stadt Zürich unterwegs.... In der Bahnhofstrasse - Strassenkaffee St. Gotthard - setzte ich mich zusammen mit meiner Afrikanischen Freundin an einen der zahlreichen leeren Tischen. Die beiden Kellner, welche sich an der Kasse mit irgendwelcher Technik auseindandersetzten hatten keine Augen für ihre Gäste. Nachdem wir uns gesetzt hatten und uns die benachtbarten Gäst mehrmals von oben bis unten gemustert hatten, griff ine der beiden älteren Damen am diesem Tisch mehrmals nach ihrer Tasche, um sicher zu stellen, dass diese noch nicht abhanden gekommen war....

Die Kellner nahmen sich Zeit.. und sie nahmen sich Zeit... und sie nahmen sich nochmals Zeit.... die Zeit scheint denen niemals auszugehen. Ich entschloss mich, das St. Gotthardstrassenkaffe zu verlassen. Einer der Kellner - er schien aus der Karibik oder Mittel- bzw. Südamerika zu stammen - eilte auf uns zu, um zu fragen, was unsere Wünsche wären. Ich sagte ihm; es hätte mir zu lange gedauert.

Nun denn... von der Bahnhofstrasse wechselten wir zur Löwenstrasse. Dort hat es doch dieses kleine, feine Sprünglikaffe am Löwneplatz 49, wessen ich mich entsann.

Wir kurvten über die Strasse passierten einige leere Tischchen - wohlgemerkt es war Samstag, 14. Juni 2014, ca 12:40 Uhr - gingen hinein und setzten uns an die Bar.

So an die vier bis fünf Angestellte wuselten im Lokal mit etwa fünf Tischchen hinter und vor dem Tresen herum. Keine bzw. keiner schien sich um uns kümmern zu wollen.

Sie räumten, räumten auf - es war nicht gerade viel zu tun. Endlich nach etwa zehn Minuten fragte uns dann eine nach unseren Wünchen; ich bestestellte einen Kaffee crème und eine Schale (Milchkaffee), welche dann prompt gebracht wurden.

Meine Freundin kümmerte sich unterdessen um die Süssigkeiten. Sie las Patisserie aus; ein Erdbeerküchlein (köstlich, es mundete) und ein Zitronenschauf (ebenfalls köstlich aber ein bisschen zu süss)...

Rechnung bitte!!!

Wir verlangten nach der Rechnung (es dürstete uns, zu bezahlen). Während der Oberkellner - wenn er denn ein solcher war - die Rechnung vorbereitete, nahm ich nach grobem Ueberschlag zwanzig Franken aus der Börse, um zu bezahlen. Er nahm die Zwanzigernote und murmelte während er mir die Rechnung gab: "macht sechsundzwanzigsechzig". Ich glaubte, mich verhört zu haben, hakte nach.. nur um nocheinmal zu hören: "macht sechsundzwanzigsechzig".

Nach einmal trockenem Schlucken schob ich eine Zehnernote über den Tisch, kriegte mein Wechselgeld zurück und gab ihm einen Franken Trinkgeld (ich weiss, dass 15% der Konsumation in die Trinkgeldkasse fliesst.)

Detaillierte Aufstellung

CHF 26.60 ...

Später zu Hause wollte ich es wissen; ich nahm mir die Rechnung vor:
1 Kaffee crème CHF 5.30
1 Milchkaffee CHF 5.30
1 Erdbeer Pati CHF 9.50
1 Zitr.-Schaum CHF 6.50
Cash CHF 26.60
darin enthalten CHF 1.97 Mehrwertsteuer 8%
(und selbstverständlich das Trinkgeld von 15%

Fazit
1) Schöner lauer Sommertag .. am Schatten 23°, an der Sonne entsprechend heisser

2) Samstag um die Mittagszeit

3) Leere Tische an der Bahnhofstrasse, leere Tische im Sprüngli am Paradeplatz.

Was ist hier los???
Ganz einfach; hier scheinen einige der vielen Mänädscher von der Preiselastizität noch niemals etwas gehört zu haben. Vielleicht haben sie von der Lafferkurve gehört, diese aber nicht verstanden....

Preiselastizitätchen (für Sprüngli)

Für Sprüngli- und andere Mänädscher: Preiselastizität bedeutet, dass wenn die Preise zu hoch sind, weniger Gäste angelockt werden können; der Umsatz verringert sich anhand der Preiserhöhungen. (ein Kaffee crème kostet andernorts CHF 3.80 bis CHF 4.20; für CHF 4.20 kriegt man in Zug - wohlgemerkt in Zug - schon fast eine Badewanne voll Kaffee.

Je tiefer der Preis desto kleiner die Marge aber desto höher der Umsatz. Es existiert eine sogenannte Effizienzkurve. [Professor Laffer entwickelte zu Handen von Präsident Ronald Reagon die Lafferkurve. Im Wesentlichen gilt: je kleiner der Steuersatz, desto höher die Steuereinnahmen. Und dies erwies sich als richtig]

Hohe Saläre machen träge
Arbeiter der Mänädschergilde zugehörig sind halt eben keine Unternehmer

Lehnt Euch zurück, liebe Mänädscher, denkt ein bisschen nach und ändert Eure beschissen überrissen exorbitant hohe Preise...

Ich für meinen Teil werde wohl niemals mehr in ein Sprüngli-Etablissement reinstolpern; die Preise sind mir - auch bei der gebotenen Qualität - ganz einfach zu hoch... viel zu hoch.

P.S. Patisserie und Kaffee waren nicht mit Preisen ausgeschildert; die wissen wohl, weshalb....
Jedenfalls ist der Verzehr von Mitgebrachtem verboten.....

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