Autor thomas ramseyer
Was kann er denn schon tun???
Was er letztlich tun wird, ist der Aufkauf von EU-Staaten-Schulden.
Der Teufelskreis
1) Die resultierende EUR-Liquidität wird von den Marktteilnehmern
postwendend in andere Währungen wie etwa den CHF und andere gewechselt.
2) Die EZB wird ihre Währungsreserven abbauen müssen; sie verkauft USD,
CHF, GBP gegen EUR und wird gezwungen, die geschaffene Liquidität sofort
wieder zu neutralisieren. Das Draghi-Kreislein (Tragisch-Kreislein?)
schliesst sich fast schon wenn es aufgetan wird.
3) Der hieraus
erwachsende Druck auf den EUR wird neutralisiert, indem die SNB ihre
Untergrenze EUR/CHF von 1.20 aufrecht erhalten wird. Sie kauft den EUR
auf Teufel komm raus.
4) Diese EUR werden von der Schweizerischen
Nationalbank (SNB) selbstverständlich in EUR-denominierte
Staatsanleihen von EU-Mitgliedstaaten angelegt. Die EZB verkauft nun
ihre soeben erworbenen Obligationen/Renten an die SNB.
Effekte:
Die Wertpapierbestände der EZB sind wieder auf dem alten Niveau.
Die Wertpapierbestände der SNB haben zugenommen.
Die Girokonti der Banken bei der SNB haben im selben Umfang zugenommen.
Fazit
a) Die EZB erreicht mit ihrem "Quantitativen Easing" NUR eines; die Geldmengen der Länder ausserhalb des EURO nehmen zu.
b) Wenn die EZB den Banken innerhalb des EUR-Raumes Mittel zu
Tiefstzinssätzen anbietet, so sind diese in absehbarer Zeit rückzahlbar,
bzw. sie werden in absehbarer Zeit gerollt (verlängert). Dies passiert
von Monat zu Monat mit Kreditfristen von 1 bis 6 Monaten,
schwergewichtig 3 Monate. Da die Geschäftsbanken nicht wissen, wann die
EZB ihre schleifenden Zügel wieder aufnimmt, werden sie sich hüten, das
Geld inkongruent weiterzugeben.
c) Der eingeführte MINUSZins auf
Bankguthaben bei der EZB wird KEINEN Einfluss auf die Kreditwirtschaft
haben. Die Folge wird sein, dass die Banken Hals über Kopf den EUR gegen
andere Währungen verkaufen.
d) Wegen der von der EZB ergriffenen
Massnahmen landet die gesamte on Negativzinsen bedrohte Liquidität bei
den anderen Zentralbanken.
e) Diese sehen sich in der Folge gezwungen, ebenfalls MINUSZINSEN auf Bankguthaben einzuführen.
f) Die Banken werden versuchen, ihre Notenbestände zu erhöhen. Ebenso die Privatwirtschaft und die Privatinvestoren.
g) In letzter Konsequenz - "schliesslich wollen wir doch die Wirschaft
retten" - werden sämtliche Guthaben mit Minuszinsen belegt. Ob dies nun
Spar- Anlage- oder andere Konti sind.
Das Antwort der EZB auf die anhaltende Krise in der Euro-Zone sind 400 Milliarden Euro in Form von neuen Krediten - zusätzlich zu den niedrigen Zinsen. Außerdem können sich die Banken mehr Zeit mit der Rückzahlung alter Schulden lassen. Wie die überalterte Gesellschaft in Europa diese Summen zurückzahlen soll, weiß niemand.