Search This Blog

Sunday, June 15, 2014

SCHWEIZ - Zürich - Samstag Nachmittag auf dem Kasernenareal

Autor thomas ramseyer
Die Band bereitet sich auf Auftritt vor - der Soundcheck und seine Nebeneffekte
14. Juni 2014, 13:45 Uhr an der Militärstrasse

1) Der Sänger trällert ein wenig vor sich hin, dann singt er. Nicht schlecht, so dacht' ich.

2) Dann geht's bei der Sängerin zur Sache. Auch nicht schlecht, so dacht' ich.

3) Die Instrumentalisten produzieren einiges an Tönen und Melodien. Bin mal gespannt.

4) Nun spielt die Band, dies als Ensemble. Der Gesang geht unter, das Ganze qualifizierte ich als Klangbrei. Der Bass zu dumpf, man hörte kaum die Fehler, manchmal arbeitete er sich regelrecht zur richtigen Tonart vor. Der Schlagzeuger - heutzutage Perkussionist genannt - legte sich ins Zeug, sogar die Pauke war verstärkt. Das Mus wird dumpfer.

5) Nun denn, ich dacht', es wär' von Nutzen, die Kerls und ihr zugedröhntes Rockröhrchen aus der Mitte zu begutachten. Frech - war ich denn frech - neigte ich meinen Kopf ein Wenig, um unter einem auf  ungefähr 180 Zentimetern aufgehängtem "Absperrplastikband" hindurch zu schlüpfen. Was gelang. Nun bewegt ich mich entlang des "Absperrplastikbändchens Richtung Mitte auf den Mischpultmeister zu.

6) Fast bei diesem angelangt, bemerkte ich einen offensichtlichen "Security" Agenten mit einer Art Telephonkabel, welches sich von seinem Ohre zu seiner Hüfte ringelte. Er schwenkte seine Arme und zeigte mit seiner beider Hände Griffel abwechselnd auf mich und auf eine geteerte Fläche, welche sich in einer Entfernung von 80 Zentimetern "hinter" der "Absperrung" befand. Ich dacht' was ist mit dem denn los?

7) Der Mann - er nahm sich und seinen Auftrag wirklich ernst - nähert' mir sich schnellen, federnen Schritten. Ohne seine schwarzen Klamotten - es war zu heiss, die Sonne brannte - sah er nicht so g'fürchig aus.

8) Er baut sich vor mir auf - von Sozialdistanzen hat der Männeke keine Ahnung - ; sein Gesicht nur etwa 30 Zentimeter von meiner Nase entfernt. Er sagte: "Dies ist eine Absperrung!", worauf ich antwortete: "Wirklich, ist dies eine Absperrung?". Er dann mit seinem vom Mittelfinger abgespreizten Zeigefinger - gleich einem US-Marine im Kampfeinsatze - gegen seine Augen und dann auf das im Winde flatternden zusammengewickelten "Absperrplastikbändchen - er dachte sicher "visto?" - : "Siehst du nicht, dass dies eine Absperrvorrichtung ist? Es ist nicht gestattet, sich auf dieser Seite aufzuhalten".

Ich sagte trocken, ich hätte gedacht, ich dürfte nicht auf die von mir aus gesehene hinter der Absperrung gehen. Hinter der Absperrung???....  vor der Absperrung???...  ich war verwirrt. Nur einer von uns beiden wusste wo wir uns befanden. Und dies war ER. Es ging nun darum, ob ich mich hinter oder vor der Absperrung befand; die Meinungen divergierten, sie lagen sich diametral gegenüber. Sein Auge begann zu blitzen, worauf ich mich entschied, auf der falschen Seite gewesen zu sein. Ich empfahl mich.

Fazit
1. Der Kerl war offensichtlich NICHT gut ausgebildet.

2. Von Sozialdistanzen hat er noch NIE etwas gehört. Er weiss auch nicht, dass diese bei jedem Menschen verschieden lang ist. In gewissen Situationen, vor allem bei zu kurzem Abstand, muss sich - in den USA gang und gäbe - der solcherart bedrängte wehren; er schlägt wegen der für ihn offensichtlichen Provokation zu. Die Situation gerät aus dem Ruder, eskaliert; der Krieg beginnt.

3. Er hat die Situation - wohlgemerkt, es war nachmittags um 14:25 Uhr - wohl mit seiner Position vor irgendeiner seiner zahlreichen Spelunken, seine Arbeitsplätze verwechselte. Er stellte sich auf, als ob ich ein betrunkener Randalierer wäre, den er vor 7 Minuten schon einmal aus der Spelunke auf die Strasse beförderte hatte.

4. Sich vor einem alten Mann wie mir derart unverschämt aufzubauen, ihn blöd' anzumachen, ist jenseits von Gut und Bös'. Der Sicherheits"professionelle" kann von Glück reden, dass der Alte an diesem Tag seinen Tierliebtag zelebrierte. Ein kurzer hefti geführter Kniestich - der Alter überlegte sich, ob er dies tun sollte - hätte wohl mehr als genügt, den Laffen aus dem Verkehr zu ziehen.

5. Um keinen gar zu üblen Kontakt mit der Polizei, seinem Freund und Helfer zu haben, entschloss er sich als der Gescheitere den Esel stehen zu lassen. Die Schmier' musste nicht kommen. Rund um den ehemaligen Exerzierplatz - dort war er vor über 40 Jahren während fast 9 Monaten zu Hause. Er wusste, aus welchen Nestern die Polizisten jeweils ausschwärmen, wenn sie gerufen werden.

Empfehlung
Professionelle Ausbilder - sind sie denn professionell - für Security-Agenten müssen solche besser unterweisen. Es gilt, nicht nur die Kohle für ein fragwürdiges Dimplömchen einkassieren, um die Bürschchen dann auf die Allgemeinheit loszulassen.

Der Schaden, welche diese Jungens anzurichten in der Lage sind, ist immens. Sie schlagen zu, bevor ihre Gehirne mit dem Denken fertig sind. Vielfach sind sie - die Weiss angeschriebenen Schwarzgekleideten - die Verursacher massiver Verheerungen, welche im Gefolge von Fussballspielen inner- und ausserhalb der Fussballstadien jeweils stattfinden.

Die Polizei muss ihnen dann  mit einem Grossaufgebot - Wasserwerfer, Gummigeschosskarabiner, Tränengaswolken, Schlagstockeinsatz, Zubodenringen, zu viert sich manchmal auch auf unschuldigen Herumhängern werfen, Niederhalten, Armverdrehungen, Handschellenfesselungen, vom Boden aufreissen, zum Polizeitransporter schleifen, dumm von der Seite anmachen, mit Verzeigung drohen und vieles andere mehr die ÄRSCHE retten.

Potentielle Auftraggeber - sind sie denn potentiell - solcher Burschen müssen sorgfältig abklären, wes Geistes Kinder sie denn auf die Bevölkerung bzw. ihre Fanklubs loslassen wollen. Es gilt die "professionellen Ausbilder" auf Herz und Nieren zu überprüfen. Es wimmelt von MiniRambinos in unseren Landen.

Wehe, wenn sie losgelassen!! "Besen, Besen, seid's gewesen!!!", so klingt es dann von oben herab. Die Loge ruft.
.
copyright thomas ramseyer

Profile LinkedIn